Stellungnahme Gare du Nord
zur Initiative für mehr Musikvielfalt

NEIN - zur Spaltung der Kulturstadt Basel durch die Musikvielfaltsinitiative

Vielfalt, faire Gagen, freies Musikschaffen fördern – ja, aber nicht so.
Gare du Nord unterstützt die Grundanliegen der Initiative für mehr Musikvielfalt – nicht jedoch die Vorgehensweise.

Die Musikvielfaltsinitiative spaltet Klassik, zeitgenössische Musik und andere Musikstile sowie institutionelles und freies Musikschaffen und spielt sie gegeneinander aus. Das bereitet uns grosse Sorge. Die Herangehensweise, nicht grundsätzlich eine Erhöhung des Budgets zu fordern, sondern eine Umverteilung, finden wir äusserst bedenklich.

Die Forderung, dass «mindestens ein Drittel der öffentlichen Förderung an das freie Musikschaffen geht», kann mit dem aktuellen Budget nicht umgesetzt werden, ohne die bestehenden Musikinstitutionen wie z.B. Gare du Nord in ihrer Existenz zu gefährden.
Die Annahme der Initiative riskiert den Fortbestand bestehender Institutionen und würde anderen Musiker:innen die Lebensgrundlage entziehen.

Im Verein «Netzwerk Kulturpolitik Basel» hat sich Gare du Nord für die Erarbeitung eines Gegenvorschlags eingesetzt. Dieser sollte eine zwingende Erhöhung des Budgets und eine zusätzliche Programm-, Spielstätten- und Strukturförderung für Institutionen beinhalten, welche die freie Szene beheimaten und fördern. Der Grosse Rat hat in seiner Sitzung vom 5. Juni 2024 beschlossen, der «Initiative für mehr Musikvielfalt» keinen Gegenvorschlag gegenüberzustellen. Das Netzwerk Kulturpolitik Basel und Gare du Nord bedauern dies.

Gare du Nord ist eine Plattform und ein Hub für die freie Szene, für zeitgenössische und experimentelle Musik, für freie Musiktheaterproduktionen und Performance. Der Anteil der freischaffenden Musiker- und Künstler:innen, die hier ihre Projekte realisieren, beträgt ca. 90%.

Gare du Nord leistet mit anderen subventionierten Musikinstitutionen in Basel seit Jahren Aufbauarbeit, bietet Auftrittsmöglichkeiten, professionelle Strukturen, Networking und Marketing. Gare du Nord fungiert als Sprungbrett in die Professionalität und fördert die nationale und internationale Vernetzung für viele freischaffende Musiker:innen. Daher ist es zentral, dass die Initiative nicht zulasten dieser wichtigen Arbeit und letzten Endes zulasten der Musiker:innen selbst umgesetzt wird.

Die Musikstadt Basel gedeiht besser, wenn die Vielfalt der Genres gefördert wird. Dazu gehört eine breite, innovative und ausstrahlende freie Szene in verschiedenen Musikgenres, aber auch die strukturelle Absicherung von Institutionen, die mit dieser Szene kooperieren, bzw. mit den Musikschaffenden gemeinsam die Musikstadt Basel über ihre Grenzen hinaus bekannt machen.

Die Initiative bietet nur vordergründig bessere Bedingungen für die freie Szene und unterschätzt die grosse Gefahr, die für die Musikschaffenden selbst durch die Gefährdung der bestehenden Institutionen ausgeht.

Wir im Gare du Nord stehen für ein Miteinander von bestehenden Institutionen und freier Musikszene und nicht für ein Gegeneinander. Deshalb können wir die Initiative nicht unterstützen und empfehlen:

Musikvielfalt Initiative – NEIN

nein-zur-spaltung.ch

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