«Ich war so bewegt, ich konnte nicht mehr atmen» – so eine Hörerin nach Antheils erster Violinsonate, dem Kernstück dieses Programms. Die Konzerte mit Antheils Musik führten so oft zu Tumulten, dass dieser am Ende nicht mehr ans Klavier kam, ohne einen Revolver neben sich zu legen. Nichts für zartbesaitete Naturen also. Ein Solo für Metallperkussion lässt den Konzerttitel «Rostfreier Stahl» klanglich Realität werden. Auf ähnlicher Linie liegt «In the factory» von Erich Zeisl – eine pianistische Reflektion über eine Fabrik mit ihren Geräuschen. Rostfreier Stahl im Dienst des Staates, der Kunst und des Wohlbefindens. Wenn nur da die Frage nach der Seele nicht wäre, die nur wenige Jahre vor Antheil von Ravel noch besungen wurde. Dessen berühmte «Ma mère l’oye» führt durch das Programm bis hin zum Schlusspunkt: der Uraufführung der Komposition «Herakles» von Steffen Schleiermacher. Der Deus ex Machina erscheint darin akustisch: Athene gab Herakles eine mechanische Klapper, die einen solchen Lärm machte, dass der Held damit die «schrecklichen stymphalischen Vögel», die eiserne Schnäbel, Klauen und Flügel hatten, vertreiben konnte – ein grosser Kontrast zu einem weiteren, sehr klangschönen Hauptwerk des Programms: dem Sextett von Penderecki.
Steffen Schleiermacher (Klavier), Karin Dornbusch (Klarinette), Flavio Barbosa (Horn),
Helena Winkelman (Violine), Lea Boesch (Viola), Christoph Dangel (Violoncello), Pascal Viglino (Perkussion), Stefka Perifanova (Klavier)
Maurice Ravel (1875–1937): «Ma mère l’oye» (1908–1911), Version für Klavier vierhändig und Perkussion; Erich Zeisl (1905–1959): «In the factory» (1944) für Klavier Solo; Igor Strawinsky (1882–1971): Drei Stücke für Soloklarinette (1919); George Antheil (1900–1959): «Airplane Sonata» (1921/1922) für Klavier: Sonate 1 für Violine und Klavier; Christof Penderecki (1933–2020): Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio und Klavier (2000); Steffen Schleiermacher (*1960): «Herakles» (1992) (UA) für Horn, Klarinette, Violine, Viola, Cello, Klavier und Perkussion
100 Minuten, keine Pause
Normalpreis: 40.-; Ermässigt (Schüler:innen und Studierende): 20.-; Colourkey: 15.-; Musikstudierende: 5.-
Besuchende wählen den Eintrittspreis zwischen drei verschiedenen Preisstufen selbst:
CHF 35.- / 25.- / 15.-
Preise frei wählbar: CHF 350.- / 250.- / 150.-
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Freier Eintritt für Personen mit Aufenthaltsbewilligung N, F oder S.
Die Bar du Nord öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Die Abendkasse öffnet eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Einlass in der Regel zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn.
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